Total verhext

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Einst hatte ich die große Ehre,
ich machte eine Zauber-Lehre.
Der Meister Zacharias war
in jeder Hinsicht wunderbar!

Doch ach, ich war ein schlechter Schüler,
und hatte nicht den rechten „Fühler“.
Wie oft hatt‘ ich mich sehr verhext,
der Meister rief meist: „Setzen! Sechs!“

Ich sollte eine Kuh verwandeln,
mit ihr als schöne Frau anbandeln.
Ich sagte: „Acabar beginne!“
Das saß sie da – als Vogelspinne!

Die Nachbarin, Frau Kellenstein,
die sollte ein Kaninchen sein.
Der Meister gab mir freie Hand
da wurde sie – zum Elefant!

Und dieses Pech ging immer weiter,
ich wurde leider nie gescheiter.
So hexte ich zum Zeitvertreib
`ne Kröte in des Meisters Leib.

Er warf mich raus – nun stand ich da –
was folgte, war nicht wunderbar.
Mein Briefträger, Herr Detlef Pfaffe,
turnt munter nun am Baum als Affe.

Und die Frisöse Gerda Strauß
sieht wie ein Alligator aus.
Drum lebt sie heut‘ inkognito
in einem sehr bekannten Zoo.

Ich hab‘ das Hexen eingestellt
es gibt noch And’res auf der Welt.
Heut‘ bin ich eine Fledermaus
und nicht der doofe Schüler Klaus…

Informationen zum Gedicht: Total verhext

692 mal gelesen
05.11.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige