Die Würde des Menschen

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
Es ist verankert im Gesetz
und deshalb auch nicht bloß Geschwätz!
Unantastbar wird sie verehrt,
des Menschen Würde wird gewährt.

Das haben wir uns auserbeten,
wird sie auch jeden Tag getreten…
So mancher sucht mit Faust und Waffen
die Würde aus der Welt zu schaffen…

Dafür gibt es meist einen Grund,
zu viel Würde scheint ungesund.
Die Häscher sind ihr auf der Spur,
so schaffen sie die Feindkultur.

Wie schön ist’s da in uns’rem Land,
wo würdelos meist unbekannt.
Egal, wie Farbe, Sex, Geschlecht,
ein jeder Mensch ist uns „gleich recht“!

Verdienen Frau’n auch nicht so viel,
die Frauenquote kommt ins Spiel!
So diskutiert man – Jahr um Jahr
um Frauenwürde – wunderbar!

Der Lehrer Meier galt als cool,
bis man herausfand – der ist schwul!
Ein Kind hätt‘ er gern adoptiert,
bis heut‘ hat’s Angie ignoriert…

Man sagt zum Bettler meistens „Du“
und zur Blondine „Blöde Kuh“!
Und bist du gar transsexuell
verlierst Du „Würde“ ziemlich schnell!

So lasst uns einen Text diktieren,
bei dem muss niemand sich genieren:
„Des Menschen Würde bleibt bestehen,
man darf nur nicht vom Weg abgehen…“

Informationen zum Gedicht: Die Würde des Menschen

427 mal gelesen
16.02.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige