Winter - Parkinson

Ein Gedicht von Johann Forster
Die Jahreszeiten fliehen schnell dahin,
doch wir sind noch mittendrin,
fragen nicht mehr nach dem Sinn,
hoffen, es gibt noch einen Gewinn.

Ich treff mich täglich mit 'nen Fremden,
der mich besucht, ob Tag ist oder Nacht,
der nur quält, nicht Hoffnung keimet,
auch nicht im Winter Pause macht.

Der ist unzulässig, übermäßig lästig,
gibt auch bei Kälte keine Ruh,
hätte gern 'ne kleine Ruhepause,
doch er ist grausam, leise, immerzu.

Ich glaubte bis gestern fest daran,
dass mich der Tremor nicht ärgern kann,
sobald der Schnee abtaut, werd es bald sehn,
ob er ihn mitnimmt auf Nimmerwiedersehn.

Nun träume ich den ganzen Winter lang,
die Peiniger wären zahm geworden bis dann,
im Frühjahr wäre ich bereit für eine Revolution,
oder zu einer tiefen Hirnstimulation.

Informationen zum Gedicht: Winter - Parkinson

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13.02.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Johann Forster) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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