Nur entlang der Faser {219}
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Mein Leben ist ein schönes Leben,
doch soll es stets nach Aufschwung lauern.
Dem trügerischen Anfang wehren,
entlang der Faser überdauern.
Sei bei mir, sei der Stolz,
doch sei der Faser nicht entgegen.
Sei mein Eisen, sei mein Holz,
hindurch durch unbekannten Regen.
Entbinde dich, dem schillernd Fehler,
sag an dein ärgstes Innerstes.
Verstehe dich, die weiten Täler,
hinein ins Neue, spüre es.
Jedoch entlang der Faser nur,
kannst du ein Holz für dich verformen.
Sonst wendet es sich stetig stur,
entgegnet dir in allen Formen.
Vertrau mir nicht, vertraue dir,
zwischen Zeilen wirst du mich nicht finden.
Nicht da und dort, versteh dich hier,
verstehe wie sich Leben binden.
Denn du verstehst so viel, so schnell,
kannst einiges im Nebel sehen.
Doch sind wir auch ein Teil des Nebels,
sonst würden wir nicht in ihm gehen.
für Danica
Jacob Seywald XIII