Die Tragik der Natur {223}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Warum wusst der Stein nicht vor dem End,
wenn er rollend anstößt seinesgleichen,
es um sich schlägt, in Tiefen rennt,
die Mengen richtung Unheil weichen?

Warum war die Erde unbedarft,
des Himmels Wasser aufzufangen,
welches jenen Ort nun mitbestraft
und jeden Leib, in ihm verfangen?

Der Leben bringend stolze Baum,
warum war er nicht so recht im Bilde,
nur angelehnt, verwachsen kaum,
nun bricht der Sturm des Waldes Schilde.

Das junge Herz es wusste nicht,
dass wenn sich's sträubt, die Welt nicht scherzt.
Drum schlägt's jetzt stark im Angesicht,
des auf ihn drückend schweren Werts.

Des Schicksalsträger komisch Schicksal,
Ist tragisch wahr ein Weg voll Zeichen.
Doch zeigt es sich erst dann final,
wenn alle Inseln von ihm weichen.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Die Tragik der Natur {223}

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08.11.2022
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