Goldene Hochzeit

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Zur goldnen Hochzeit will sie ihn,
mal so richtig überraschen,
im Bett legt sie sich nackend hin,
will ihn heute Nacht vernaschen.

Zurück denkt sie die fünfzig Jahr,
sie war´n wild und kaum zu halten,
jetzt sind sie alt, grau ist das Haar,
den Körper zier´n viele Falten.

Er kommt herein, nun geht’s gleich los,
alles noch mal voll genießen,
ihr wird ganz warm in Brust und Schoß,
fest wird er sie gleich umschließen.

Sie schlägt die Bettdecke zurück,
fühlt bereits die heißen Triebe:
„Komm her, hier findest du dein Glück,
ich trage das Kleid der Liebe.“

Er stutzt und schaut sie prüfend an
und sie, kann sich kaum noch zügeln,
doch dann sagt frech ihr lieber Mann:
„Das Kleid - solltest du mal bügeln.“

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Goldene Hochzeit

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09.02.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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