Wo laufen sie denn?

Ein Gedicht von Dieter Haberland
Am Stammtisch hat ein Mann gehört,
sein Freund auf Pferderennen schwört.
Er beschloss für sich allein,
das nehm` ich mal in Augenschein.

Er zog an den besten Faden,
hat seine Börse aufgeladen,
denn er hat sich vorgenommen,
es wird gewettet und gewonnen.

Am Tag danach wurd` er gefragt,
ob ihm das ganze zugesagt.
Ich suchte erstmal ein paar Runden,
bis ich den Wettschalter gefunden.

Da sah ich, wie erfahrene Wetter,
setzten auf `nen alten Klepper.
Ich hielt mehr vom Favoriten,
Ein Start-Ziel-Sieg wird schon glücken.

Ich musste noch ein Weilchen warten,
bis die Pferde endlich starten.
Da riss der Wind den Wettschein weg,
auf`s Geläuf, in den Dreck.

Ich musste deshalb alles geben,
um den Wettschein aufzuheben
und wollte mich grad runterbücken,
schon lag ein Sattel auf dem Rücken.

Und, was hast du da gemacht?
Den zweiten Platz, wer hätt`s gedacht?
Mir wurd` der Platz aber genommen,
bin ohne Jockey angekommen.

Informationen zum Gedicht: Wo laufen sie denn?

1.406 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
03.05.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige