Titel | ||||
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108 | Unser Weg | |||
Vorschautext: Wir setzen sachte Fuß vor Fuß. Jeder Schritt sei ein Genuss, wobei man gar nicht wissen muss, wohin uns unser Weg noch führt. Wichtig ist es nur, man spürt die Gegenwart zu ihrer Zeit. Könnt sein, das Ziel ist noch sehr weit. © Greta Hennen ... |
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107 | Das Lieblingsspielzeug | |||
Vorschautext: Der Willi ruft durch's ganze Haus: „Mein Spielzeug ist hinüber.“ „Oh Oma, schluchzt er, es ist aus, kein andres war mir lieber.“ Bis eben hat es funktioniert, doch dann hat es geeiert Schon mehrmals hat es sich geziert Es ist wohl ausgeleiert. Auch gestern lief es noch ganz flott als ich auf ihm gesessen ... |
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106 | Mit Dir | |||
Vorschautext: Ich lasse mich besser nicht mit Dir ein Das könnte für mich sehr gefährlich sein Wenn mein Herz so schnell zu schlagen beginnt, schmilzt es dahin und verliert sich geschwind. Ich spreche mit Dir auch lieber kein Wort weil ich mich frage, was soll es noch dort Es kam bei mir an. Was dein Herz sagen will ist genau dieses Wort und darum bin ich still. Ich halte es fest und erfreu mich daran, weil es ja auch richtig schön sein kann, ... |
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105 | Ganz knusper im Häuschen ? | |||
Vorschautext: Oh knusper, knusper Knäuschen, bin ich ganz knusper noch im Häuschen? Ist Schuld daran der Wind der Wind, den man nennt das himmlisch Kind, dass da vielleicht noch niemand weiß, wie macht man Rumpelstilzchen heiß ? Kennt niemand dieses Königskind, das sieht, wo Schuhe blutig sind? Ach, Spieglein Spieglein an der Wand, ist Schönheit dir jetzt unbekannt ? ... |
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104 | Sag mal | |||
Vorschautext: Sag mir mal, kennst du ihn? So viel hat man gehört.. Wird er sich uns entzieh'n, ob ihn denn nichts mehr stört? Sag doch mal, checkst du das? Wie kann es denn nur sein? Es macht doch wirklich keinen Spaß. Wann greift er endlich ein? Sag mir nun, verstehst du Mann, er hat doch solche Macht, ... |
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103 | Auskunftsverweigerung | |||
Vorschautext: Limerick Es bestieg die Molly in Lage nach Wochen ganz mutig die Waage und hört, wie sie spricht: "Ich sag' kein Gewicht, für Gruppen kommt das nicht in Frage." © Greta Hennen |
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102 | Geschmacksache sagte der Affe... | |||
Vorschautext: Nur Chips und Pommes aus der Tüte und Möhren, Erbsen in der Dose. Es gibt Kartoffeln, meine Güte, und das Gemüse wächst auch lose. Die Suppen a'la Meisterklasse und das Püree als Kleistermasse. Nur noch aus Päckchen Pulversoßen und die Gewürze kleingestoßen. So fix und flott ist das Menü und rasch ist der Geschmack perdu. ... |
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101 | Entwurzelt | |||
Vorschautext: Du hast mich geschlagen, verschleppt und verschnürt, mir die Heimat genommen, mich entwurzelt, entführt! Ich muss mich nun fügen. Du konntest mich kaufen, Du hast mich gewählt, und lässt mich nicht laufen. Nun hältst du mich fest, ganz gegen den Willen, ... |
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100 | Gedichtverzicht | |||
Vorschautext: Heute nacht rief ein Gedicht: „Hör mal zu, und machte Licht das hast du noch nicht gehört!“ Ach ich fühlte mich gestört Nein das int'ressiert mich nicht Sei bitte still und lösch das Licht. Komm ich sage es dir vor, so dröhnte es an meinem Ohr Das hat gewiss bis morgen Zeit Ich bin nun müde, tut mir leid ... |
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99 | Sau-ber | |||
Vorschautext: Es führt im Stall die Sau Klothilde auch heute wieder was im Schilde Sie meint als Schwein fällt's ihr nicht ein, in Wahrheit auch ein Schwein zu sein Und auch Kuh Elsa auf der Weide meint ganz empört: „Sie liebt Geschmeide“ „Sie übertreibt und putzt sich raus mit diesem Schmuck.“ klagt Eber Klaus. „Das ist zum Wiehern, sagt das Ross was bezweckt Klothildchen bloß?“ ... |
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98 | Mutter, ach Mutter | |||
Vorschautext: Mutter, ach Mutter, ach könntest Du sprechen Würden dich alle dann endlich verstehen? Deinen Stab würdest du über uns brechen, eisig die Worte, die über uns wehen. Mutter, ach Mutter, ach würdest Du sprechen, wir würden erröten, bis über die Ohren, schämten uns endlich für alle Verbrechen, sind ohne Ermahnung für immer verloren. Mutter, ach Mutter, jetzt hab ich 's gesehen, deine Sprache zu uns ist die Gebärde. ... |
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97 | Dreck am Stecken | |||
Vorschautext: Gar niemand sieht den Dreck am Stecken, an weißer Weste dunkle Flecken. und faustdick blitzt es hinter Ohren. Längst jeden Anstand schon verloren. Oft leis' die Stimme, etwas schmierig und Blickkontakte, eher schwierig Man lässt sich nicht in Bücher schauen Oh hüte dich, je zu vertrauen Ein Händedruck so lasch und feucht Begrüßung im Vorübergehen ... |
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96 | Als hätten sie keine eigenen Nasen | |||
Vorschautext: Als hätten sie keine eigenen Nasen an die es sich fassen ließe riskieren sie eine dicke Lippe und verbrennen sich wieder den Mund Als könnten sie sich selbst nicht sehen auch nicht den Balken im Auge bieten sie allem die Stirn, ganz ohne dahinter zu denken Als wären ihre Hände berechtigt, den ersten Stein zu greifen ... |
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95 | Das Gesetz des Auftriebs | |||
Vorschautext: oder: Der sichere Weg zum Ruhm (Zitat Archimedes von Syrakus: „Heureka ich hab's gefunden!“) Den Weg zum Ruhm nur Provo-ziert Man demontiert die feine Sprache, fäkale Worte man verliert. Hoch lebe Montezumas Rache!. Das kleine Arschloch macht uns Beine und Fuck you Goethe eins bis drei. Und Männer, singt man, sind doch Schweine. ... |
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94 | Asche der Vergangenheit | |||
Vorschautext: Asche der Vergangenheit Kein Ende findet deine Klage: „Wie war sie schön, die alte Zeit!“ Du stellst das Heute stets in Frage, bist für die Zukunft nicht bereit. Du steigerst dich so sehr ins Schwärmen von alten Zeiten, die man kennt Willst dich an jenem Feuer wärmen, das schon so lange nicht mehr brennt.. ... |
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93 | Die heiße Suppe | |||
Vorschautext: Es war, man glaubt, oh nein man weiß, die Suppe die man aß zu heiß. Und leidvoll hat man es erkannt Man hat sich so den Mund verbrannt Nachher zu blasen, dass es kühlt, dazu ist man zu aufgewühlt, Und ob es dann noch etwas bringt, wenn man dazu ein Liedchen singt? Viel besser doch, man ist so frei, wenn es auch wehtut, einerlei, ... |
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92 | Der goldene Oktober | |||
Vorschautext: Oh der Oktober ist verzückt er will so gern mit gold'nen Strahlen weil ihn die Sonne so beglückt ihr schönes Lächeln nun bezahlen und er verfärbt sich jetzt vor Glück von purpurrot bis zu zinnober Kommt denn der Sommer bald zurück? Erwartungsvoll strahlt der Oktober Noch hält die Sonne sich bedeckt sanft eingehüllt in Nebelschleier ... |
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91 | Kriegserklärung | |||
Vorschautext: „Ich erkläre Euch den Krieg," rief er aus und schickt sein Heer. Dann suchte er den Stolz zum Sieg, doch mag der Schlaf ihn nun nicht mehr. Große Augen und Entsetzen. Nacht für Nacht ihn nun berauben scharfe Bilder, nicht nur Fetzen. An Triumph ist nicht zu glauben. Nach dem Sohn ruft eine Mutter Schmerzgeburt, Kanonenfutter ... |
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90 | Stahlschmelze | |||
Vorschautext: Nein niemals wird man mich verbiegen Ich gehe aufrecht meinen Weg Der es versucht, bleibt stets links liegen weil ich da keinen Wert drauf leg'. So wie ein Esel kann ich bocken Ich weiche nicht von meinem Pfad Es kann mich überhaupt nichts locken Im Rücken schwingt bestimmt kein Draht Ich bin auf keinen Fall aus Knete Mein Wesen ist wie Stahlbeton ... |
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89 | Der Ohrwurm | |||
Vorschautext: Ich hatte kürzlich, stellt euch vor, Besuch von einem Wurm im Ohr. Er sang mir eine Melodie Ich glaube, die vergess' ich nie. Meint noch, dass er ein Ohrwurm sei und fährt gleich fort dumdideldei Man schlägt mir eine Wurmkur vor Wirkt so etwas denn auch im Ohr? Einst liebte ich doch dieses Stück hab es gesungen, vor, zurück. ... |
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