Mein Freund Kellermann

Ein Gedicht von Heinz Bernhard Ruprecht
Bernhard, kaum wohl einer kannte,
der sich im Leben nur verbrannte,
ein lieber Freund war, herzensgut,
verließ doch niemals ihn der Mut.
Der Altenpflege galt sein Streben,
Menschen würdevoll zu pflegen.

Zwei Kinder zeugte er einmal,
die nahm man ihn, gab ihm die Qual,
führt ihn die Frau an seiner Seite,
zielsicher, in des Lebens Pleite!
Blieb ihm versagt,
„das Quäntchen Glück“,
wies ständig dieses ihn zurück!

Ewig krank war seine Seele,
mit seinen Kindern er sich quälte,
die das Jugendamt ihm stahl!
Er suchte lange sie mit Qual,
bis er sie endlich wieder fand.
Doch blieben sie ihm unbekannt!

Die Vergangenheit, das Altertum,
war seine Welt und galt sein Tun.
Bücher fraß er zentnerweise,
ging mit dem Lesen er auf Reise.
Ritterspiele, da war er dabei,
dann war er Kind, im Herzen frei.

Nun hatte ich so ein Gefühl,
fuhr hin mal wieder, auf ein Spiel,
war Schach doch unser Steckenpferd,
doch wurde uns beiden, es verwehrt!
So auch die Rente unterm Strich,
gönnte ihm das Leben nicht.

Das Glück, „es mochte ihn nicht leiden“,
versuchte ständig ihn zu meiden,
bis ein Infarkt in niederstreckte,
die Zeit auf ewig, ihn zudeckte.

Informationen zum Gedicht: Mein Freund Kellermann

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16.12.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heinz Bernhard Ruprecht) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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