Z W E I F E L

Ein Gedicht von Helga
Früh am Morgen,
ich sitze im fast noch
menschenleeren Zug,
schaue aus dem Fenster,
gehe in Gedanken
noch einmal alle
Gesprächsthemen durch,
Unklarheiten,
dürfte es nicht geben,

plötzlich fragt mich eine
Stimme:
Bist du dir wirklich ganz sicher?
Ich schaue mich um,
niemand da,
doch der unsichtbare Fahrgast
spricht weiter;
du siehst mich nicht,
aber ich bin bei dir,
ich bin dein Zweifel,
ich werde dich ein Stück begleiten,
weil ich merke,
du stehst vor wichtigen Entscheidungen,
und das ist nun mal mein Spezialgebiet,
vielleicht könnte ich ein wenig
behilflich sein,
energisch protestiere ich,
was soll ich mit Zweifel?
ich brauche Gewissheit!

Der Unsichtbare bleibt hartnäckig:
ohne dem Einen
wird das Andere nicht gelingen,
bedenke:
Entscheidungen sollten nicht
in Eile getroffen werden,
sie müssen reifen,
Nachfragen, Abwägen,
Dinge hinterfragen,
Betrachtungen aus verschiedenen
Blickwinkeln,...
alles könnte ratsam sein.

Ich denke nach.........,
überlege...........,
aber wann weiß ich,
wie ich mich zu entscheiden habe?
Die Stimme schweigt
einen Moment,
dann flüstert sie mir zu:
wenn du mich nicht mehr hörst!

Informationen zum Gedicht: Z W E I F E L

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25.02.2020
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