Fragebogen von Farbensucher

Wie würdest Du Dich in kurzer Form beschreiben? Was würden andere Menschen über Dich sagen? so schnell!

so schnell die hand
der worte sturm sich beugt,
so schnell verstand
die seelenblöße scheut,
so schnell der mut
sich aufzutun bereut,
so schnell die zeilen!

Wie bist Du zum Dichten und Schreiben gekommen? Wieviele Jahre schreibst Du schon Gedichte? Wie ist bisher Deine Karriere verlaufen? Ich suchte dich in allen Dingen

Ich suchte dich in allen Dingen
und lief Erinnerung entlangurchs Herz,
mit allen meinen Sinnen -
doch manchmal wurd' es mir so bang,

dass alle Wege, die ich ging,
wie dunkles Unheil mir erschien.
So grausam aus Himmelslüften hing
dein Tod – ich konnt' ihm nicht entflieh'n.

Dein Tod. Er legte sich in alles.
Auch nachts aus Schlaf Gewalt mich riss.
Dein Tod in meines Schreies Halles,
zerschellt, in bitt‘rer Finsternis.

Ich trug mein Herz auf meiner Haut -
schon Windhauch bracht' es zum erzittern.
Und jeder Ton war mir zu laut.
Und Tage fingen an zu splittern.

*für meinen Sohn Danjar


mit worten graben

ich habe
kein glattes gesicht
keine glatten worte
meine trauer schlägt wellen
der sprachlosigkeit
in der alles mir entgleitet

mit worten graben
den schmerz aufspüren

könnte ein anfang sein


Was bedeutet Dichten für Dich? Poesie

zauberhafte welt, in der sich jeder,
auf seine art, zu seinem  
leben stellt.

auch wenn verpackt in andre worte,
führt es jeden an tiefe,
unbekannte orte,  

die einem irgendwie dann doch
vertraut – man selber sich am gleichen
orte schaut.


Woher nimmst Du Dein Inspiration zum Gedichte schreiben? Was treibt Dich zum Gedichte schreiben an? DreiGroschenRoman - Niveau
wäre das, was ich schreibe,
sagte mal einer.

Und ich dachte: Zumindest
hat einer von uns beiden
doch etwas Niveau.


das Unsagbare schreiben

das Unsagbare schreiben
in Sand, in Luft, in Wind
wie Zeilen
die hier zu lesen sind

es ist so scheißegal
ob einer dich versteht
und doch: es freut
wenn jemand mit dir geht

Selbstdarstellung
Egozentrik? was es
sonst auch sei – ehrlich ist es
und: es macht so frei

Was ist Dein Lieblingsgedicht oder Lieblingsspruch? Mir

Das ist mein Streit:
Sehnsuchtgeweiht
Durch alle Tage schweifen.
Dann, stark und breit,

Mit tausend Wurzelstreifen

Tief in das Leben greifen –
Und durch das Leid
Weit aus dem Leben reifen,
Weit aus der Zeit!

*Rainer Maria Rilke

Was sind Deine Schwerpunkte? Was möchtest Du den Lesern vermitteln? Hautnah

Unvollkommen ist
die Poesie. Wie Werden.
Hautnah das Wachsen.

Hast Du bestimmte Vorbilder, Persönlichkeiten oder Medien die Dein Leben prägen? Mein Dank gehört all denen,
die mich lesen,
mit ihren Worten
bei mir zu Gast gewesen.

Auch wenn ich darauf schweige,
bestärkt es
die Wortfarben,
die verborgen in mir kreisen.

Es ist ein Hin und Her,
fast wie Beziehung -
doch bleibt in der "Oase"
der Austausch leer.

Hast Du ein Lebensmotto, wenn ja welches? "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!"

*Erich Kästner

Was ist Dein größer Wunsch/Traum? Poesie finden

im Gewöhnlichen
das Besondere
in der Endlichkeit
Unendliches
im Unbekannten
Erkenntliches
im Grau Farben
und sich selber
finden



Möchtest Du etwas noch bestimmtes loswerden? wir haben die welt nicht bewegt

klirrend
klopfen die sterne
ans fenster
der mond hängt fahl
in der weide

schnappatmung
der nacht

erinnert
an das versäumte

wir haben die welt
nicht bewegt