Gedichte über Liebe - Seite 14

Wachende Augen für anderer Glück,
ein fühlendes Herz für fremdes Geschick.

Schnelles Verständnis,
für Freunde in der Not.

Helfende Hände,
im Leben und Tod.

Reich im Entsagen,
doch dürftig der Lohn.

Der Friede im Auge und Freude im Ton.

Selig im Geben
und doch selbst Wunschlos.

Selbstlose Seelen, heilig und gross!


Thomas de Vachroi anno domini 2011

Mein erster Blick am Morgen,
geht hinüber zu dir mein Liebster,
der du liegst neben mir.

Sehe, ob deine Decke sich sich hebt,
von deinem Atem bewegt.

Wecke dich sanft, mit einem Kuss,
weil ich so glücklich, dass du noch atmen tust.

Habe immer Angst, du lässt mich allein,
und Gott holt dich heim.

Darf nicht daran denken, wem sollte ich dann meine
Liebe schenken?

Ein Leben ohne dich, gäbe es nicht für mich.
Diese Angst werde ich nicht los, was mach ich bloß?

Kann immer nur beten zu unserem Herrn,
dass er uns noch lange nicht trennt.

Denn wenn du gingst, wäre mein Leben auch zu End´.

Noch ruht der Berg
Verdunkelt von der Nacht
Die Kühle des Morgens
Bin ich nicht gewohnt

Links geschultert
Der Fotoapparat
Die rechte Hand
In der Hosentasche

Ich steige auf den Berg
Halb schlafend
Immer in Gedanken bei dir
Aber doch allein

Auf dem Gipfel trifft
Der erste Sonnenstrahl
Mitten ins Herz
Ich verliere die Beherrschung


© René Oberholzer, 2008