Amaryllis

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Amaryllis

©Hans Hartmut Karg
2017

Früher hat man ihre Knolle selbst getrieben,
Bis die Riesenknospen dann zum Vorschein kamen.
Heute schenkt man sie, gekauft, den Allerlieben
Als Schnittblume in grünendem Efeurahmen.

Geköpft wird anstandslos der hohe Stängel,
Denn damit kommt die Riesenleuchte in die Vase.
In allen Gärtnereien herrscht jetzt viel Gedrängel,
Damit Rotes unser Glücklichsein erblühen lasse.

Der Blütenschnitt wird so zum langen Segen,
Weil er uns klare Farbe ins Zimmer hat gebracht.
Die Blüten können uns viel Sommerfreude geben
In kalter, dunkler, lauter Januarnacht.

*

Informationen zum Gedicht: Amaryllis

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21.01.2017
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