Septembermelancholie

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Septembermelancholie

©Hans Hartmut Karg
2017

Es steigen wieder Nebeldünste auf
Und zeigen uns in Fluren die Schimären.
Bedächtig nimmt Spaziergang seinen Lauf:
Die Wettergeister werden jetzt die wahren Herren.

Das Glück hat's da ja manchmal schwer,
Mitunter braucht es diesen Dämpfer,
Denn Übermut macht unsere Seelen leer,
Ist für die Herzen selten Freudenkämpfer.

Für Menschen ward Melancholie erfunden,
Wenn Jahresnächte wieder langsam kühlen
Und Sommersonne ganz entschwunden,
Damit den Jahresabschied wir auch fühlen.

Rettete September nicht schon Ahnen,
Erinnerlebend in dem Dauersehnen?
Will das Entbehren uns nicht nur ermahnen,
Dass wir das Loslassen erkennen?

So bremst in wildem Jahresflusse
Der Herbst den Tag- und Lebenslauf
Und drängt im Sommerabschiedskusse
Das Spätjahr hin zum Jahresend' hinauf.

*

Informationen zum Gedicht: Septembermelancholie

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17.09.2017
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