Hochsommer, erinnerlich

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Hochsommer, erinnerlich

©Hans Hartmut Karg
2017

Da glaubten wir nach vielen Trockentagen
Mit Staub-, Windhosenwinden,
Dass wir die heißen Tage nur ertragen,
Um endlich Hitzewallungen zu überwinden.

Uns lief das Wasser unseren Hals hinunter,
Beim Einkauf hatte man die Nase voller Schweißgeruch.
Nur noch in kühlen Räume hielten wir uns munter,
Wir suchten auch daheim nach einem trockenen Tuch.

Die Sonne trieb Schlagschattenbilder hoch,
Am Mittag lahmten auch die Lebensgeister,
Autos mit Klimakühlung fuhren noch,
Bewegten durch die Straßen ihre Meister.

Abgasgestank in allen unseren Städten,
Verstaubte Plastiktüten auf Gehwegen.
Wo wir so gerne Lebensfreude hätten,
Da schwand uns jetzt allmählich aller Segen.

Wie gut, dass nun das Herbsten eingekehrt,
Die Regenschauer Fluren überziehen,
Ozon kein hohes Alter mehr beschwert
Und die Geranien im Frühdunste erblühen.

*

Informationen zum Gedicht: Hochsommer, erinnerlich

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17.09.2017
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