Franz der Frosch

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Franz der Frosch war forsch verliebt,
seit es im Teich Franziska gibt.
Schon, als sie noch Quappe war,
fand er sie einfach wunderbar.
Ihre langen schlanken Beine
glitten flugs über die Steine.

Franz versuchte sie zu fangen,
um an die Beine zu gelangen.
Mutter sagte: „Lass das sein,
Franziska ist noch viel zu klein.
Wenn sie mag, wird sie es sagen,
denn sie muss Dich doch tragen.

Franz sah ihren schlanken Leib
und fand, sie sei ein Teufelsweib.
Er quakte nun täglich seine Lieder:
„Franziska, zeige mir Dein Mieder.“
„Lass mich doch dein Rucksack sein,
sonst geht die Froschart hier noch ein.“

Seine Sprache war sehr schnoddrig,
sicherlich war sein Stimmband modrig.
Franziska konnte sein Betören
gestern Mittag nicht mehr hören.
Sie kam und streckte sich ganz lang,
sodass er ihr auf den Rücken sprang.

Beide am gleichen Strang zogen,
als Meister Adebar kam geflogen.
Der, der sonst die Kinder bringt,
gern auch einen Frosch verschlingt.
In unserm Falle waren es zwei,
da ist der Teich nun Frösche frei.

19.03.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Franz der Frosch

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19.03.2017
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