Das Grabsteinproblem

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Leicht verzweifelt spricht ein alter Mann,
einen ortsbekannten Steinmetz an:
„Es ist kürzlich mein Freund verstorben,
ich hätt´ gern ´nen Grabstein erworben.“

„Soll es denn was besonderes sein,
oder reicht ein gewöhnlicher Stein,
der schwarze Marmor ist ideal,
mit goldener Schrift, ganz optimal.“

„Der schwarze Marmor ist mir genehm,
doch mit der Inschrift wird´s ein Problem,
sein Name ist Kuhschwanz gewesen,
das muss doch wirklich keiner lesen.“

„Guter Mann, nun tun sie sich nicht ab,
der Stein ziert bald ihres Freundes Grab,
den Namen werde ich umschreiben,
so, das Erinnerungen bleiben.“

Der Stein ist gesetzt, die Zeit vergeht,
der Mann liest, was da geschrieben steht. –
HIER LIEGT VERRIEGELT UND VERAMMELT,
WAS EINST DER KUH AM PO GEBAMMELT.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Das Grabsteinproblem

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07.05.2017
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