TRAUM und REALITÄT

Ein Gedicht von Reinhard
in Gedichten habe ich versucht meine Gefühle zu beschreiben
war bemüht den Kummer und die Depression zu vertreiben
wollte meine Emotionen zum Ausdruck bringen
gehofft das es kann auch gelingen

habe mein Denken von heute in Worte gelegt
beschrieben was mich jeden Tag so sehr bewegt
wie ich die bitterste Erfahrung machen musste
um zu verstehen was ich bis dahin nicht wusste

wenn ich zurück denke, wo fange ich da an
am besten dort wo alles begann
das Kennenlernen, sich näher kommen,die Zeit war toll
Träume wurden wahr,die Herzen erfüllt mit Liebe,randvoll

vor dem Altar die Ehe besiegelt,wir gaben uns ein Versprechen
füreinander da zu sein, wollten es niemals brechen
glaubten unsere Ehe ist für alle Zeit
waren überzeugt, sie ist für die Ewigkeit

als Ergebnis unserer Liebe kam der Sohn zur Welt
mehr wert als alles andere auf dieser Welt
ich war dabei als er geboren,wusste nicht wie mir geschah
das Wunder des Lebens wurde in diesem Augenblick wahr

mit ihm war die Familie vollkommen
ich danke Gott das wir haben ein gesundes Kind bekommen
er vervollständigte die Familie, unser Glück
verlangte nach Zuneigung und gab viel mehr zurück

wie er ist in seinem Bett gelegen
ein Geschenk des Himmels, ein wahrer Segen
viele Erinnerungen jeden Tag an mir vorüber ziehen
niemals gedacht das unsere gemeinsame Zeit ist nur geliehen

schnell konnte er krabbeln, bald auch schon stehen
wie er lachte, begann zu sprechen, lernte zu gehen
ich verbrachte mit dem Kind unzählige Stunden
habe so viel an Liebe für ihm empfunden

ich durfte ihm liebkosen, wickeln, auf Händen tragen
mit dem Sohn spielen, ihm beantworten seine Fragen
so oft habe ich mein Kind an mich gedrückt
ich war nach ihm verückt

doch über die Familie sollte kommen das Unheil
der Weg führte bergab, rasend schnell und steil
Fehler, ja unbestritten, diese geschahen
keiner von uns war so wie wir einmal waren

Worte schnell und unüberlegt gesagt können sein Waffen
haben die Kraft Wut und Enttäuschung zu schaffen
jeder hat dem anderen nur noch seelische Schmerzen zugefügt
keiner bemerkte wann es zu viel, wann es genügt

es ist aber sinnlos heute über Fehler zu reden
diese sind geschehen, zum Ende auch von jeden
wir haben schließlich nicht mehr geredet,die Türen verriegelt
die Scheidung wurde, so wie einst die Ehe, amtlich besiegelt

ich war gerne Mann und Vater, habe es genossen
doch mit der Beendigung der Ehe wurde ich ausgeschlossen
heute weiß ich die Familie war alles was zählt
der Gedanke das sie nicht mehr existiert mich furchtbar quält

Mitglied der Gemeinschaft war ich nur eine begrenzte Zeit
zu mehr waren die welche ich liebte nicht bereit
dabei sollte es doch haben oberste Priorität
sich zu besinnen, dazu ist es niemals zu spät

wir zusammen, vereint, das war mein kleines Universum
doch die Stimmen der Herzen blieben irgendwann stumm
als Mann und Vater war ich nicht mehr gefragt
das Schöne vergessen, nur noch angeklagt

oft, vielleicht zu oft, kann ich nicht widerstehen
mir Fotos aus der Vergangenheit an zu sehen
all die Erinnerungen, man kann darin auch ertrinken
in Traurigkeit und Tränen versinken

ohne die Familie weiter, nicht leben, nur existieren
schwer, es gibt nichts mehr was man noch kann verlieren
alles andere verliert plötzlich seinen Schrecken
es gibt nichts mehr was kann Angstgefühle erwecken

seit nunmehr drei Jahren habe ich mit dem Sohn nicht gesprochen
keine SMS, keine Email, jeder Kontakt abgebrochen
und doch habe ich jeden Tag an ihm gedacht
an so vieles was er und ich, was wir gemeinsam gemacht

nun wurde er 15 Jahre,wollte einen Teil des Tages mit ihm verbringen
alles Gute wünschen, Happy Birthday für ihm singen
doch wie die Jahre davor habe ich den Sohn wieder nicht gesehen
ich weiß nicht wie ich damit umgehe, kann es nicht verstehen

Vater sein ist aus meinem Dasein gewichen
aus dem Leben des Sohnes wurde ich gestrichen
wir haben uns nicht einmal Leb Wohl gesagt
warum musste es so kommen habe ich mich so oft gefragt

der Gedanke als Mann,als Vater,als Mensch zu scheitern so kläglich
er lässt sich nicht vertreiben und ist doch unerträglich
alles wovon ich träumte, mehr als alles andere habe begehrt
das war einzig meine Familie, dieser Wunsch blieb mir verwehrt

Informationen zum Gedicht: TRAUM und REALITÄT

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27.07.2016
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