Der Körper und die Seele

Ein Gedicht von Kai Randau
Was brauch ich Augen um zu sehen,
wenn Blindheit will
nicht weichen nicht vergehen
und die Dunkelheit steht still?

Wozu hab ich meine Nase,
kann die Blumen doch nicht erduften,
weder in der Frühlingsphase,
noch wenn die Bienen schuften?

Warum hab ich noch Ohren,
die mich betrügen Tag um Tag,
falsche Dinge in mein Hirn bohren
und doch nicht verstehen was man sagt?

Wem geb ich meine Hände,
wenn sie nicht wärmen,
nichts erschaffen außer Fremde
und nur an meinen Nerven zehren?

Wie kann mir helfen nur mein Mund?
Unberührt und missverstanden,
tut er niemandem Kund,
was Herz und Seele empfanden.

Wann gebrauch ich schon meinen Kopf,
gefüllt mit nichts als Bildern,
vom Fuße bis zum Schopf,
die nur Lügen schildern.

Was soll die Atmerei,
die mich am Leben hält
obwohl der Tod grinst dabei
schaut wie mein Leben verfällt.

Wer möchte schon mein Herz,
es ist nur zur Arbeit da,
vom dort stammt all der Schmerz
und so ist ihm keiner nah.

Und was denkt die Seele,
sie lacht und schwebt frei,
von ihr kommt kein gequäle
und sie singt dabei:

„Das Leben ist gut!
Trauer kommt von Freude!
Was einst war schön,
dir heute Weh tut!“

Informationen zum Gedicht: Der Körper und die Seele

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25.01.2013
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