Stumme Helden

Ein Gedicht von Caspar Ibichei
Ich muss schweigen, darf nicht reden
mich nicht auffällig bewegen
„Schau da nicht hin, dreh dich nicht um“
wer um mich weiß, nimmt es mir krumm.

Tief in mir spür' ich ein Verlangen
ich musst jetzt um uns beide bangen.
Ihr Bild im Kopf, wie sie vor mir steht,
ich hab es nicht herbeigesehnt.

Seh' ihre Augen, ihr Gesicht
ich würde gern', doch will ich nicht.
Die Sehnsucht nagt an meiner Seele
Seht ihr denn nicht, wie ich mich quäle?

Ich kämpf' für mich und auch für sie
bemerkt wird dieser Kampf wohl nie.
Ich möchte lieben, nicht zerstören,
drum muss ich´s selber mir verwehren.

Ich leb' nicht gern mit meiner Pein
doch will ich niemals schuldig sein.
Nicht schuldig werden an dem Leid
das aus der Kinderseele schreit.

Ich habe Angst vor all den Massen
die jeden Pädophilen hassen.
Ein Stückchen Glück, das suchen alle
doch hier wird es zur bösen Falle.

Verachtung schlägt mir ins Gesicht
gewollt hab ich's doch selber nicht.
Ich hab es mir nicht ausgesucht
als „Schänder“ werd ich gleich verbucht.

Ich fühl vom Leben mich verraten
und leide unter And'rer Taten.
Ich hab mich ständig kontrolliert
damit der Wahnsinn nicht passiert.

Ich hatte sie so sehr geliebt
doch ich weiß dass das nur Tränen gibt.
Sie ist so jung, sie ist so zart
das Leben ist manchmal so hart.
Mein Herz, es liebt, der Körper sucht
ich hab' mich schon so oft verflucht.

Informationen zum Gedicht: Stumme Helden

544 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
28.06.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Caspar Ibichei) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige